Kerpen-Horrem, 27.05.2025 Welche beruflichen Chancen bietet die Green Economy – und wie begegnen wir dem Fachkräftemangel in Zeiten des Strukturwandels? Unser neuer Kollege Philipp Pasing bringt nicht nur wissenschaftliche Expertise mit, sondern auch eine große Leidenschaft für nachhaltige Entwicklung und Bildung. Im Projekt „FIT GREEN“ baut er Brücken zwischen jungen Menschen, Unternehmen und einer klimafreundlichen Zukunft. Im Interview gibt er Einblicke in seine Arbeit, seine Motivation, seine Vision für das EkoZet – und verrät auch ein wenig über seinen grünen Daumen.
EkoZet: Was hat Dich ursprünglich für das Thema erneuerbare Energien und Klimaschutz begeistert und wie bist Du zum EkoZet gekommen?
Philipp: Klimagerechtes Leben und Wirtschaften ist mir ein wichtiges Anliegen. Erneuerbare Energien spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie eine nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung ermöglichen. Auf das EkoZet bin ich aufmerksam geworden, als ich nach meinem Promotionsstipendium eine berufliche Perspektive suchte, die es mir erlaubt, einen relevanten Beitrag zu leisten.
Im Rahmen meiner Promotion beschäftige ich mich intensiv mit den Herausforderungen und Chancen nachhaltiger Unternehmenspraktiken, insbesondere mit den Interessenkonflikten, die zwischen begrenzten ökologischen Ressourcen und dem Streben nach sozialem sowie wirtschaftlichem Fortschritt entstehen. Dabei liegt mein Fokus auf der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle und Nachhaltigkeitsstrategien, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte ganzheitlich denken.
Dieser Hintergrund hat mich motiviert, nach einer Tätigkeit zu suchen, bei der ich meine wissenschaftlichen Erkenntnisse und meine Leidenschaft für nachhaltige Entwicklung in die Praxis umsetzen kann – das EkoZet bietet mir genau diese Möglichkeit, indem es eine Plattform schafft, um aktiv an der Gestaltung des Strukturwandels und der Förderung nachhaltiger Wirtschaftspraktiken mitzuwirken und mich persönlich wie fachlich weiterzuentwickeln.
EkoZet: Welche Projekte betreust Du aktuell und was macht diese besonders interessant?
Philipp: Ich arbeite im Projekt „FIT GREEN – Fachkräfteinitiative Green Economy im Rheinischen Revier“ als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Das Projekt zielt darauf ab, junge Menschen für Berufe in der Green Economy zu begeistern und sie bei der beruflichen Orientierung in einer sich wandelnden Arbeitswelt zu unterstützen. Mich begeistert das Projekt, weil es eine direkte Verbindung zwischen den Herausforderungen des Strukturwandels und den Chancen für die nächste Generation herstellt. Besonders spannend finde ich die Kombination aus wissensintensiver Arbeit, Netzwerkarbeit und der Entwicklung praxisnaher Lösungsansätze. Als Ansprechpartner für Unternehmen, insbesondere aus dem Mittelstand, freue ich mich, sowohl meine fachliche Expertise als auch meine persönlichen Stärken dafür einzusetzen, dass Betriebe und junge Menschen zueinanderfinden, um nachhaltigere Wirtschaftspraktiken weiter auszubauen.
EkoZet: Wie erklärst Du jemandem, der sich bisher wenig mit dem Thema beschäftigt hat, was Du machst?
Philipp: Wir alle nehmen zunehmend wahr, wie wichtig eine intakte Umwelt und nachhaltige Lebensweisen sind. Der Wandel hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft ist ein enorm wichtiges Ziel. Dabei entstehen unterm Strich viele neue Berufsbilder und Anforderungen, deren Besetzung mit qualifiziertem Personal eine entscheidende Voraussetzung für das Gelingen des Strukturwandels ist. Meine Arbeit im Projekt „FIT GREEN“ unterstützt einerseits junge Menschen dabei, sich in dieser dynamischen Entwicklung zu orientieren.
Andererseits unterstütze ich Unternehmen dabei, sich für die Zukunft erfolgreich aufzustellen und die Fachkräfte von morgen für sich zu gewinnen. Hier geht es um Themen wie Arbeitgeberattraktivität, Ansprache von Bewerber*innen und ungenutzte Potenziale wie die Gewinnung weiblicher Fachkräfte. Wir bieten dazu Formate wie Workshops, Informationsveranstaltungen und Beratungen an, die praxisnah und zukunftsorientiert sind. Ziel ist es, auf die Herausforderungen des Strukturwandels aufmerksam zu machen, gleichzeitig Chancen greifbar zu machen und so zur Handlungsfähigkeit aller Akteure beizutragen.
EkoZet: Was ist für Dich das Besondere an der Arbeit in einem Bildungszentrum wie dem EkoZet?
Philipp: Die Arbeit im EkoZet ist interdisziplinär und nah an den Lebensrealitäten der Menschen in der Region. Wir sind gut vernetzt – sowohl mit den Bürger*innen als auch mit Unternehmen, Auszubildenden und anderen Bildungseinrichtungen. Besonders schätze ich, dass wir einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung leisten können. Auch für mich persönlich ist lebenslanges Lernen ein zentraler Aspekt, der meine Arbeit im EkoZet bereichert.
EkoZet: Wenn Du nicht im EkoZet bist – womit verbringst Du dann gerne Deine Zeit?
Philipp: Eine meiner größten Leidenschaften ist die Musik. Ich sammle und höre gerne Schallplatten aus verschiedenen Genres und produziere hobbymäßig Musik. Vor kurzem habe ich wieder angefangen, Gitarre zu spielen. Außerdem bin ich gerne in der Natur unterwegs, zum Beispiel in meinem Gemüsegarten, den ich seit einigen Jahren ökologisch bewirtschafte.
EkoZet: Wie ist Dein Blick in die Glaskugel – wohin geht der Weg des EkoZet in den nächsten Jahren?
Philipp: Das Thema Energie wird in Zukunft noch zentraler werden, und damit steigt auch der Bedarf an qualifizierter Expertise und praxisnahen Bildungsangeboten. Die bestehenden Formate des EkoZet, wie Veranstaltungen und Beratungen, werden sicherlich noch gefragter sein. Ich sehe großes Potenzial darin, die Beratung von Betrieben weiter auszubauen, insbesondere in den Bereichen Fachkräftesicherung, nachhaltige Geschäftsmodelle und Energieeffizienz. Unternehmen spielen eine Schlüsselrolle in der Energiewende, und das EkoZet kann hier ein wertvoller Partner sein.
EkoZet: Wenn das EkoZet ein Tier wäre – welches wäre es und warum?
Philipp: Das EkoZet wäre für mich ein Fuchs. Der Fuchs ist schlau, anpassungsfähig und findet kreative Lösungen. Das EkoZet verkörpert diese Eigenschaften, indem es innovative Ansätze für eine nachhaltige Zukunft entwickelt.
EkoZet: Was würden Deine Kolleg*innen als Deine „Superpower“ bezeichnen?
Philipp: Das wissen meine Kolleg*innen am besten! Aber was auch immer sie an mir schätzen, kann ich nur einbringen, weil wir als Team so gut zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen.
EkoZet: Vielen Dank Philipp für diesen spannenden Einblick!