Ein Interview mit Max Beckmann. Wir sprechen heute mit unserem Studentischen Mitarbeiter.
EkoZet: Kannst du kurz berichten, wer du bist und wie du das EkoZet kennengerlernt hast?
Max Beckmann: Ich bin 28 Jahre alt, bin in Berlin aufgewachsen und für ein Masterstudium an der Technischen Hochschule nach Köln gekommen. Im Rahmen meiner Anstellung beim Energiebüro vom Stein, das die Gebäudetechnik des EkoZet geplant hat und langjähriger Partner des Hauses ist, bin ich einmal die Woche vor Ort und habe ein Auge auf die Haustechnik.
EkoZet: Wie sieht dein beruflicher Werdegang aus? Wie bist du auf dein Studienfach gekommen und was fasziniert dich daran?
MB: Ich habe mich früh für die Energiewende interessiert und aus dieser Motivation heraus Energie- und Prozesstechnik an der Technischen Universität Berlin studiert. Nach einem Ausflug ins Studium der Politikwissenschaft (ohne Abschluss) habe ich mich für einen Fokus auf Gebäudetechnik entschieden und ein entsprechendes Masterstudium in Köln gefunden. Auch heute ist die Energiewende in ihrer technischen und politischen Komplexität ein Antrieb für mich.
EkoZet: Wie sieht ein Tag im EkoZet für dich üblicherweise aus?
MB: Ich mache einen Rundgang durch den Heizungsschauraum, in dem sich diverse Wärmeerzeuger wie z. B. Wärmepumpe, Pelletkessel und -ofen, Solarthermieanlagen etc. befinden, und kontrolliere die Messwerte, suche Auffälligkeiten und Fehlermeldungen oder Optimierungsmöglichkeiten. Ich bin Ansprechpartner für Handwerker und übernehme die Organisation für Wartungen, Reparaturen und die Integration neuer Anlagen.
EkoZet: In deiner Seminararbeit beschäftigst du dich mit „seriellen Sanierungen“ – wie bist du auf dieses Thema gekommen und was findest du daran so spannend?
MB: Ich glaube, der erste Kontakt war ein Zeitungsartikel über „Energiesprong“[1] in den Niederlanden. Der Begriff ist niederländisch und bedeutet „Energiesprung“. Das Energiesprong-Prinzip wurde 2013 in den Niederlanden entwickelt und seitdem tausendfach umgesetzt.
Dank diesem Prinzip werden Gebäude durch einen digitalisierten, neu gedachten Bauprozess, vorgefertigte Elemente und ein innovatives Finanzierungsmodell innerhalb weniger Wochen auf einen sogenannten NetZero-Standard gebracht; sie erzeugen also so viel erneuerbare Energie, wie für Heizung, Warmwasser und Strom benötigt wird. So sollen Klimaschutz und bezahlbares Wohnen vereint und energetische Sanierungen zügig in der Breite umsetzbar werden.
Angesichts der Klimaschutzziele im Gebäudesektor braucht es eine hohe Sanierungsrate. Aktuell bremst hier eine Vielzahl von Problemen: die Wirtschaftlichkeit und damit verbundene Mieterhöhungen, das sogenannte Mieter-Vermieter-Dilemma, der planerische und bauliche Aufwand, die Vielzahl von technischen Konzepten, der Fachkräftemangel in der Baubranche, um nur einige zu nennen. Serielles Sanieren scheint auf den ersten Blick eine Art Allheilmittel für diese Probleme zu sein. Das hat meine skeptische Seite neugierig gemacht.
EkoZet: Wie sehen deine weiteren Pläne aus? Energiebüro und EkoZet?
MB: Ich schreibe zurzeit meine Masterarbeit und würde mich freuen, wenn ich anschließend übernommen werde.
EkoZet: Gibt es einen Wunsch, den du konkret für „deine“ weitere berufliche Praxis hast?
MB: Einerseits will ich alles bezüglich Technik und Abläufen in der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA)-Planung verstehen. Auf der anderen Seite sehe ich die Gefahr, schnell im Klein-Klein der Projektarbeit zu stecken und am Ende mehr an der Ausbreitung von Beton und Stahl in der Welt und weniger an der Transformation unserer Infrastruktur mitzuwirken. Da muss ich meinen Weg erst noch finden.
EkoZet: Vielen Dank für das Gespräch!
Die Studienarbeit von Max Beckmann [Energiesprong Betrachtung des ganzheitlichen Konzepts für serielles Sanieren unter den Rahmenbedingungen von Mehrfamilienhäusern] finden Sie hier:
[1] https://www.energiesprong.de/startseite/